Projektgruppe Zanders-Areal
Die Papierfabrik Zanders hat die
Stadt Bergisch Gladbach und ihre Entwicklung über fast zwei Jahrhunderte
geprägt. Das Werk Gohrsmühle liegt mit 36 ha im Herzen der Stadt in unmittelbarer
Nachbarschaft zum Stadtzentrum.
In den letzten drei Jahrzehnten
gingen jedoch trotz umfangreicher Investitionen Papierproduktion und Beschäftigtenzahl
unter wechselnden Eigentümern kontinuierlich zurück. Im Juni 2018 musste die
damalige Eigentümerin, die Mutares AG, für die Zanders GmbH schließlich
Insolvenz anmelden. Der Betrieb wurde zunächst fortgeführt. Im Dezember 2018
übernahm eine skandinavische Investorengruppe die Papierfabrik und führte die
Produktion unter dem neuen Namen „Zanders Paper GmbH“ fort. Nachdem der neue
Betreiber in den folgenden zwei Jahren kaum in das Werk investierte, musste
auch die Zanders Paper GmbH im März 2021 Insolvenz anmelden. Dem für diese
Folge-Insolvenz eingesetzten Insolvenzverwalter blieb nach Prüfung des
Unternehmens nichts anderes übrig, als mitzuteilen, dass das Insolvenzverfahren
nur noch mit dem Ziel, die Firma abzuwickeln, durchgeführt werden kann.
Am 1.
Mai 2021 stellte die traditionsreiche Firma Zanders endgültig den Betrieb ein.
Die Stadt Bergisch Gladbach hatte
sich angesichts der wirtschaftlichen Schieflage des Unternehmens bereits
frühzeitig mit dem Zanders-Areal beschäftigt und sich immer wieder für die
Sicherung des Standorts eingesetzt. Nachdem die Stadt bereits 2017 rund ein
Drittel des Geländes erworben hatte, kaufte sie im Herbst 2018 auch das
Kernareal, um im Falle einer Betriebsaufgabe die langfristige städtebauliche
Entwicklung „auf Zanders“ steuern zu können.
In diesem Zusammenhang wurde die
Projektgruppe Zanders-Areal ins Leben gerufen.
Der Planungshorizont umfasst die nächsten 10 bis 20 Jahre. Ursprünglich ging es dabei nur um eine Konversion der 2017 angekauften Randflächen. Seit der zweiten Insolvenz und der Betriebsaufgabe hat sich die planerische Aufgabenstellung jedoch erweitert: Das Ziel ist nun die städtebauliche Entwicklung der gesamten 36 ha großen Fläche und eine Integration des Schritt für Schritt entstehenden Quartiers in das umgebende Stadtgefüge. Dabei liegt der Nutzungsschwerpunkt bei den Themen Wohnen, Arbeiten und Bildung. Zentrale Leitlinien der konzeptionellen Erschließung sind zudem unter anderem eine klimagerechte Quartiersentwicklung, Ressourceneinsparung durch Wiederverwendung der vorhandenen Materialien, Renaturierung und moderne Mobilitätskonzepte.

Teil dieser etappenweisen Transformation ist es auch, Raum für temporäre Nutzungen zu schaffen. Der Projektgruppe ist es zudem wichtig, das Erbe der Papierfabrik Zanders, das aufs Engste mit der Stadtgeschichte Bergisch Gladbachs verknüpft ist, zu dokumentieren, in die Planungen zu integrieren und es erlebbar zu machen.

Die Führungen über das Areal sind wirklich spannend und sehr informativ.
Zanders-Strukturplan
Der 15-minütige Film zeigt die Strategie zur langfristigen
Entwicklung des Zanders-Areals. Vorgestellt wird das Fundament für den anstehenden
Transformationsprozess.
Film: www.youtube.com/watch?v=VqQAQEpRZPw

(https://www.bergischgladbach.de/projekt-zanders-areal.aspx)
sowie dem Instagram-Account „aufzanders“
(https://www.instagram.com/aufzanders/).
Kontakt: projekt-zanders-areal@stadt-gl.de