Konzept

Ein Kunstprojekt von Iris Stephan
ZANDERS - Kunst trifft Industriegeschichte 

Aufstieg und Fall einer großen Dynastie – und jetzt? 


Die Papierfabrik Zanders prägt seit fast 200 Jahren die Stadt Bergisch Gladbach. Das Unternehmen gehörte zu den weltweit führenden Konzernen der Papierindustrie – und stürzte tief. Im Mai 2021 war die endgültige Betriebsaufgabe. Wie kam es zum Aufstieg und zum Niedergang des Unternehmens? Wann wendete sich das Schicksal für die Firma Zanders, die über Generationen hinweg von einer erfolgreichen Unternehmerfamilie geführt worden war? Wer hat auf Zanders gearbeitet? Wie hat sich die Papierproduktion in den letzten Jahrhunderten verändert? Wie wird sich dieses „neue“ Areal entwickeln? Welche Visionen haben die Kraft, die alten Werkstore zu öffnen? Mein Kunstprojekt wird viele diese Themen beleuchten und einen neuen Zugang zu den alten Industriegemäuern schaffen. 

Der Ort: Auf dem riesigen, 36 ha großen Gelände stehen zahllose imposante, teilweise historische Bauten und Denkmäler aus den unterschiedlichen Epochen der Industriekultur. Atemberaubend große Hallen, die einst die modernsten Maschinen beherbergten, bis hin zu einfachen, funktionalen Gebäuden rund um Logistik, Lager, Verwaltung, Verpflegung und Energiegewinnung stehen nun leer. Eine ganze „Stadt“- so könnte man meinen.


Die Vorbereitung:
Ich werde in den Archiven des Unternehmens und der Stadt auf die Suche nach spannenden Geschichten rund um Zanders in Bergisch Gladbach gehen. Die Chronik der Familie Zanders und ihre Verwobenheit mit der Stadt- und Industriegeschichte wird als Inspirationsquelle dienen. Jedoch gerade die Erlebnisse der ehemaligen Mitarbeiter*innen, die teils ihr gesamtes Arbeitsleben bei Zanders verbracht haben, die Flora und Fauna des riesigen Areals und sogar die Firmenkatzen werde ich in den Blick nehmen, um deren Geschichten zu erzählen, damit sie nicht vergessen werden.


Die Realisierung:
„Solo für eine Harfe“  Die sogenannte „Gleisharfe“ soll der erste Ort der Öffnung werden. An den Fassaden des ehemaligen Strohmagazins, der alten Kistenschreinerei und dem kleinen Pförtnerhäuschen werden bis zu 5 Meter hohe Papiercollagen und eine Vielzahl kleinere, temporäre Kompositionen auf Zanders Papier entstehen. Mal auf einer alten Holztür, mal auf einer zugemauerten Fensterfläche. Die monumentale Industriebrache wird so zu einer temporären „Open Air“ Ausstellung voller überlieferter Geschichten.

Ideensammlung.